Donnerstag, 21. Februar 2013

Master and Commander – UK-Import (Blu Ray)



Master and Commander – UK-Import ohne dt. Ton (Blu Ray)

Story (4,5 P):
Master and Commander ist ein ganz rarer Vertreter eines noch selteneren Genres. Wenn es um Abenteuerfilme zur See geht, die sich nicht um Piraten oder Monster drehen, sondern ernste Themen behandeln, herrscht Flaute in Hollywood. Hier fällt mir nur noch Meuterei Auf Der Bounty ein  - und der ist von 1962.
Master And Commander dreht sich um eine wochenlange Verfolgungsjagd/Duell zwischen einem britischen und einem überlegenen französischen Kriegsschiff, dessen Gegenwart kriegsentscheidend sein könnte. Das Hauptaugenmerk liegt selbstverständlich auf der englischen Seite, der Besatzung und deren Captain, gespielt von Russel Crowe, welcher abermals eine Paraderolle für sich verzeichnen kann.
Der gesamte Cast ist perfekt besetzt, liefert eine mehr als gute Performance ab, die Dialoge wirken authentisch, die Figuren ebenfalls und es gibt auffallend wenig Stereotypen. Hinzu kommt ein fantastisches, bis ins Kleinste stimmige Setting, detailverliebte Kostüme, eine fabelhafte Musik und zum Teil atemberaubende Actionsequenzen, die aufgrund einer sehr guten Charaterzeichnung extrem vieler Crewmitglieder entsprechend nervenaufreibend sind.
Das Einzige was man meiner Meinung nach Master And Commander ankreiden könnte ist die Tatsache, dass der Mittelteil etwas wenig Action bietet (dafür aber mit vielen schönen Charakterszenen aufwartet) und das Kriegsgeschehen im Gesamten ein kleines bißchen romantisiert wurde. „Romantisiert“ dahingehend, dass für die brachialen Gefechte auffallend wenig Tote/Verletzungen gezeigt werden und Operationen  geschönt dargestellt werden; so gibt es die z.B. schnellste und kindgerechteste Amputation der Filmgeschichte zu sehen.

Der Film wurde für 10 Oscars nominiert (Bester Film, Beste Kamera, Beste Kostüme, Beste Regie, Bester Sound, Beste Visuelle Effekte, Bester Soundmix, Beste Dekoration (Art-Direction), Bester Soundschnitt & Bester Schnitt.), gewonnen hat er zwei für die Beste Kamera und Bester Soundschnitt. Es war das Jahr von Herr Der Ringe - Die Rückkehr des Königs, welcher insgesamt 11 Goldjungen abgestaubt hat…

Bild (2,5 P):
Oscar für die Beste Kamera und dann so eine Bildqualität. Da kann man nur mit dem Kopf schütteln.
Eins möchte ich vorab gesagt haben, damit nach der Beschreibung (insbesondere der vielen negativen Seiten) nicht die Frage aufkommt, wieso das Bild denn immer noch mit 2,5 Punkten bewertet wird.
Das Bild ist bis auf ein paar wenige Ausnahmen, die tatsächlich nur auf DVD-Qualität liegen, stets HD, die meiste Zeit liegt es auf drei Punkten, hin und wieder sind ein paar Passagen auf gutem Niveau dabei und ganz selten (so selten, wie es auf DVD-Level fällt) gibt es Einstellungen nahe der Referenz.

Im Gesamten hat die BD mit etwas blassen Farben und einem dunklen Bild zu kämpfen. Das Dunkle kann durch die natürliche Beleuchtung herrühren und die blassen Farben lassen sich mit dem leichten Nebel und Qualm erklären, die in vielen Szenen herrschen. Aber besonders in ein paar Nahaufnahmen ist schnell ersichtlich, dass die Hauttöne zum Teil stark reduziert wurden und generell eine etwas kühle, triste Atmosphäre vorherrscht.
Der Schwarzwert ist nur mittelmäßig und sorgt öfters (besonders unter Deck) für mittelstarken, flächendeckenden Detailverlust.
Auch die Schärfe ist alles andere als konstant und in manchen Szenen erreicht sie kein befriedigendes Niveau, jedoch sind diese Momente nie von allzu langer Dauer und die meiste Zeit lässt sich der Schärfegrad als „Durchschnittlich bis Gut“ bezeichnen. Wenn man auf Texturen achtet, wie z.B. die Strohhüte, Taue, Schnüre, Uniformen, etc. fallen sehr schöne Details auf.
Es lässt sich über den ganzen Film kein genaues Schema erkennen, nachdem die Schärfe handelt oder welche Faktoren Auswirkungen haben. Nahaufnahmen, Distanzshots, Halbtotalen, Tageslichtaufnahmen, Szenen unter Deck, Einstellungen im Nebel, etc. können mal gut, mal schlecht aussehen.
Desweiteren gibt es ein leichtes, natürliches Korn, das jedoch hin und wieder etwas unruhig erscheinen kann und in ein, zwei sehr kurzen Einstellungen macht sich dieses auch störend bemerkbar und drängt in den Vordergrund.

Die BD ist noch schaubar und hat viele gute Momente. Nur ist es sehr schade, dass ein Film, der für die große Leinwand gemacht wurde, über einen Beamer nicht sonderlich beeindruckend rüberkommt. Wenn die Möglichkeit besteht sollte die BD über einen Pioneer oder Panasonic Plasma geschaut werden, der nicht größer ist als 50 Zoll.

Sound (Engl. MA-Audio) (5 P):
So enttäuschend die Bildqualität auch sein mag, so beeindruckend ist der Sound. Hier stimmt im Grunde genommen alles. Die Dialogwiedergabe ist gut und verständlich, die Filmmusik schön ausbalanciert und räumlich und die Anzahl, Verwendung, Aufteilung und Qualität der Effekte ist atemberaubend, markerschütternd und extrem präzise.
In ruhigen Szenen unter Deck knarzt es ohne Unterlass, die Wellen schlagen gegen den Rumpf, Irgendetwas polltert durch die Gegend und ein Deck weiter oben hört man die restliche Besatzung rumlaufen.
Während Feuergefechten bricht die Hölle los. Die eigenen vier Wände zerbersten, Kanonenkugel schlagen durch zum Nachbarn, das Kissen wird zum Steuerrad, das Fußbänkchen mutiert zum Bug und die gesamte Couch ist des Heimkinofanatikers Kriegsschiff, welches durch meterhohe Wellen bricht während einem selbst die Gicht ins Gesicht fegt und Explosionen die Hände zittern lassen – herrlich! Mittendrin, statt nur dabei.

Extras (1,5 P):
Leider wurde das lange, mehrteilige Making Of, welches es bei der Doppel DVD gab, nicht übernommen. So bekommt man nur ein paar Deleted Scenes und irgendwelchen Trivia-Dreck zu sehen – schade.



4,5 von 5 - Story 
2,5 von 5 - Bild 
5,0 von 5 - Sound
1,5 von 5 - Extras

Player:
Sony PlayStation 3

Darstellung:
Mitsubishi HC-4000

Blu Ray: Master and Commander – UK-Import


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