Sonntag, 17. Februar 2013

Abraham Lincoln: Vampire Hunter (Blu Ray)



 
Story (1 P):
So viel Kaffee und Energydrinks kann ich nicht trinken, wie ich nun schlafen möchte.
Abraham Lincoln: Cliché Hunter ist mit Abstand einer der einfallslosesten, einschläferndsten und technisch abgedroschensten Filme, die ich in letzter Zeit gesehen habe.
Zunächst einmal muss man sich den Namen auf der Zunge zergehen lassen: Abraham Lincoln… Vampire Hunter…
Da erwartet der Zuschauer abgedrehte Action, eine Tonne dumme Dialoge, spaßiges Feeling und einen Film, der sich generell kein Stück ernst nimmt. Und was bekommt er zu Gesicht?
Abgedrehte Action: Ja. Aber leider so einfallslos und routiniert, dass selbst jede japanische Pornotrine am Ende ihrer Karriere mehr Innovation und Gefühl zeigt. Auffallend ist auch die Tatsache, dass sich Timur Bekmambetov frech bei seinem eigenen Werk Wanted bedient (siehe Zugsequenz und die Erarbeitung der „übernatürlich-realistischen“ Superkräfte)
Dumme Dialoge: Ja. Aber leider so dumm und nichtssagend und sich selbst zu ernst nehmend, dass nichts beim Betrachter ankommt. Alles was das Publikum hier zu Ohren bekommt sind Monologe, Sprüche und Dialoge, die selbst in Direct-To-Video-Produktionen schon abgedroschen und dröge erscheinen. Der Moment, in dem diverse Zeilen das erste Mal in Scriptform zu Papier gebracht wurden, waren diese schon altbacken.
Spaßiges Feeling: Ja. Aber leider nur, wenn man einen ausgeprägten Hang zum Masochismus hat. Zu keiner Zeit schafft es der Film eine Bindung zum Zuschauer aufzubauen. Gründe dafür gibt es so viele, wie der Film Minuten hat. Und da fängt´s auch schon an.
Diese Schnarchbombe dauert 105 Minuten – das sind mal mindestens 20 zu viel.
Die Story: Ich bin mir garnicht mal so sicher, ob es überhaupt eine gab oder ob einfach nur eine Szene an die nächste gereiht wurde. Der Verlauf und die "Story" gehen ungefähr so: Abraham hat als Kind ein klassisches Vampirtrauma, wird zum Vampirjäger, tötet Vampire, irgendwann ist er plötzlich Präsident, Vampire nehmen Rache, Abraham metzelt zurück und Amerika ist eine freie Nation - mir fehlen die Worte.
Die Schauspieler: solide, aber farblos, routiniert und im Gesamten langweilig. Dies liegt aber zum Großteil an den „Bla-Bla-Bla“-Dialogen ohne Aussagekraft.
Die Effekte: Diese sind ebenfalls einfallslos, von Van Helsing kopiert (und das will was heissen) und wenn sie nicht computergeneriert billig aussehen, hat man sich Make-Up-technisch auch keine Mühe gegeben - Prothesen sind deutlich sichtbar. Man achte nur auf die künstlich alten Gesichter und extrem falschen Bärte zum Ende des Films.
Der Look: Ich hätte im Strahl kotzen können. Colorgrading hin oder her, aber das was hier praktiziert wird ist schlichtweg peinlich. Die Farbkorretur ist dermaßen übertrieben, schlägt dem Zuschauer wie mit einer Kotzkeule ins Gesicht, nichts sieht im Ansatz auch nur natürlich aus und der gesamte Film wirkt nochmals billiger. Stylish sieht anders aus!

Also, was ist Abraham Lincoln: Vampire Hunter? Bei besten Zeiten ein vollkommen Spaß-befreites, seelenloses C-Movie, mit müden Schauspielern, einem furchtbaren Look, langweiliger Action, den chlichébehaftetsten Dialogen, Storyverläufen und Charakterzeichnungen seit dem x-ten Relaunch von Robin Hood, miesen Effekten, einfallslosem und unspektakulärem Sound (dazu später mehr) und gut und gerne 20 Minuten zu viel auf den Rippen.

Eventuell für 6-Jährige, die das Medium Film gerade erst entdeckt haben, ganz interessant und unterhaltsam.

Bild (4 P):
Gut aber auch nicht mehr. Zumindestens in meinen Augen ist das Bild für eine brandaktuelle Produktion nicht detailreich genug. Das liegt zwar größtenteils am hundsmiserablen Look dieses Scheusals, das dank extremsten Colorgradings viel Farben und somit auch etwas Kontrast, Details, Schärfe und Plastizität zu Nichte macht, aufgrund dessen aber nicht gut geheissen werden kann.
In Nahaufnahmen ist der Schärfegrad super und man kann jeden überschminkten Pickel, Hautunebenheit und billig aufgesetzte Prothese sehen. Der Schwarzwert ist kräftig, verschluckt selbst kaum Details, dies übernimmt der Look. Es herrscht ein ganz leichtes, minimales Rauschen.

Sound (Engl. MA-Audio) (3,5 P):
Genauso lustlos, wie der Film kommt der Sound angewankt. Gut, dass man auf der Hülle schriftlich auf 7.1 hingewiesen hat, mir wäre es kaum aufgefallen.
Die Effekte, deren Einsatz, sowie Verteilung auf die Kanäle ist solide, viel zu routiniert, bietet allerhöchstens ein, zwei bessere Momente und kann in meinen Ohren kein breites Klangfeld oder schöne Brillanz hervorzaubern. Der Sound ist Meilen, vielleicht sogar Lichtjahre von Filmen, wie Thor oder Super 8 und deren 7.1-Gewitter-Mixturen entfernt.
Die Dialogwiedergabe ist astrein und die Balance stimmt.

Extras (3 P):
Mal ehrlich? Wen Interessiert´s? Nicht gesichtet und daher wertfreie 3 Punkte.


1,0 von 5 - Story 
4,0 von 5 - Bild 
3,5 von 5 - Sound
3,0 von 5 - Extras

Player:
Sony PlayStation 3

Darstellung:
Mitsubishi HC-4000

Blu Ray: Abraham Lincoln: Vampire Hunter


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