Story/Film (4,5 P):
Wer Wes Anderson Filme, wie Tiefseetaucher, Darjeeling Limited und/oder The
Fantastic Mr. Fox mag oder gar liebt, wird mit Grand Budapest Hotel seine wahre
Freude haben.
Der Film schlägt stilistisch und von seiner gesamten Machart in dieses
wunderbar kreativ-skurrile Dramödien-Genre, wie es Wes Anderson am besten
beherrscht. In ein wahnwitzig-stylisches und atemberaubend schönes Setting
voller wunderschön aufeinander abgestimmter Farben verpackt, mit Balkanklängen
untermalt und mit schräg, schräger, völlig bekloppten und liebenswerten Figuren
ausstaffiert, stolziert Grand Budapest leuchtend, bunt, schummrig, tuckisch und
herrlich überzeichnet seinen 100 Minuten langen Weg entlang und hinterlässt
grinsende Gesichter und laut lachende Münder.
Wer etwas mehr über die Geschichte erfahren möchte, damit er nicht ins
kalte Wasser geschmissen wird, kann dies unter dem folgenden Link in Form des
Trailers tun, der ausnahmsweise mal hält, was er verspricht.
Es seit langer Zeit mal wieder ein Film, der ausgezeichnete Dialoge besitzt
(zu mindestens im O-Ton) von denen man nicht genug bekommen kann. Ralph Fiennes
macht eine unglaublich gute Figur, aber auch Tilda Swinton im Oma-Outfit,
Harvey Keitel als russischer Knastbruder, Edward Norton als Ersatz-Nazi, Willem
Dafoe als Graf Orlok- Verschnitt-Killer, Adrian Brody als Arschloch-Sohn, Jeff
Goldblum, Bill Murray oder die unzähligen anderen bekannten Gesichter, passen
wie die Faust aufs Auge.
Einzig die Tatsache, dass in der zweiten Hälfte ein paar der Story wenig
zuträgliche Szenen das Pacing drosseln und für leichte Hänger sorgen, kreide
ich dem Film an und hierfür gibt´s einen halben Punkt Abzug.
P.S. Grand Budapest Hotel beweist eindrucksvoll, dass das Bildverhältnis
4:3, wenn in richtigen Händen, ausgezeichnete Bilder schaffen kann – eine reine
Augenweide wird hier geboten und erinnert dank seines Hotelsettings leicht an
Kubricks Shining (ohne das Böse selbsverständlich).
Der Film ist nicht durchgehend in 4:3, sondern wechselt Szenen, bzw.
Timeline abhängig zwischen 4:3 und Cinemascope.
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