Montag, 16. Juni 2014

The Rolling Stones – Sweet Summer Sun / Hyde Park Live (Blu Ray)




Story/Film (5 P):
Ja, auch ich bin im Stones-Fieber. Und ja, auch ich werde mir das Konzertereignis 2014 nicht entgehen lassen. Um mich vorab bereits etwas in Stimmung zu bringen, habe ich mir diese äußerst feine Blu ray zugelegt.

Im Zuge Ihres 50-jährigen Bühnenjubiläums (das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen) und der damit verbundenen Tour sind die Stones das erste Mal seit 1969 wieder im Hyde Park aufgetreten. Und was soll man sagen??? Es war offensichtlich großartig.

Nicht minder großartig und unterhaltsam wurde das Konzert mitgefilmt, geschnitten und mit ein paar Archivaufnahmen verfeinert (typische Stones Aufzeichnungen). The Biggest Bang mag noch (!) größer gewesen sein, Shine A Light noch dichter dran, Sweet Summer Sun ist allerdings schon verdammt groß, die Bühne und die Show einmalig und ….nun ja, die Kamera könnte ebenfalls kaum dichter dran sein oder bessere Bilder liefern. Charlie Watts, Ronny Wood, Keith Richards und Mick Jagger werden immer ins rechte Licht gerückt, die vielen kleinen Spielereien gehen nicht unter, manche Moves werden mit kurzen Zeitlupenaufnahmen hervorgehoben und die bereits erwähnte, einmalige Bühnenshow kann oft in ihrer gesamten Pracht erstrahlen. Ebenfalls in seiner gesamten Pracht erstrahlt das buntgewürfelte, britische Publikum, das so manche Schönheit in sich bürgt ;-)

Und wenn erst die Sonne untergegangen ist und die extra dicken Geschütze aufgefahren werden, gibt auch auf der Couch zuhause kein Halten mehr!

Folgende Lieder sind vertreten.
1. Start Me Up
2. It's Only Rock and Roll
3. Street Fighting Man
4. Ruby Tuesday
5. Doom and Gloom
6. Honky Tonk Woman
7. You Got the Silver
8. Happy
9. Miss You
10. Midnight Rambler
11. Gimme Shelter
12. Jumpin' Jack Flash
13. Sympathy for the Devil
14. Brown Sugar
15. You Can't Always Get What You Want
16. (I Can't Get No) Satisfaction

Extras:
Emotional Rescue, Paint It Black und Before They Make Me Run.

Bild (1080i / 5 P):
Aufgerundete 5 Punkte.
Obwohl das Bild nur in 1080i vorliegt, gibt es im Grunde nichts zu meckern. Das Interlacing fällt nie (!) auf und außer den wenigen Distanzshots und/oder geflogenen Aufnahmen, die in ihrer Qualität abfallen, ist das Bild perfekt.

Farben, Schwarzwert, Kontrast, Schärfe, Details und Durchzeichnung sind superb!



Sound (Musik MA-Audio) (5 P):
Getetst habe ich den 5.1-Track, welcher schlichtweg genial ist. Mit seinen 96kHz entfaltet der Mix eine Dynamik und ein Klangfeld, die den Zuschauer regelrecht in die Couch drücken oder vor musikalischen Feinheiten applaudieren lassen.

Die Balance ist ausgezeichnet, die Surroundlautsprecher kommen gekonnt zum Einsatz, Druck ist vorhanden, die Höhen sind fein ausgesteuert, die Mitten ebenfalls und alle Instrumente und Stimmen sind perfekt voneinander zu unterscheiden. An zwei, drei Stellen mag Mick Jaggers Mikro minimal (!) übersteuern, stören tut dies aber nicht. 



Es ist ein Live-Sound, wie er kaum oder gar nicht besser einzufangen wäre. Brillant!

Extras (2 P):
Emotional Rescue, Paint It Black (mit ganz kurzem Soundaussetzer) und Before They Make Me Run.


 
5,0 von 5 - Story   
5,0 von 5 - Bild 
5,0 von 5 - Sound
2,0 von 5 - Extras

93% Gesamtwertung

92% technische Umsetzung

Player:
Playstation 3
 
Darstellung:
Mitsubishi HC-4000

Blu Ray: The Rolling Stones – Sweet Summer Sun / Hyde Park Live


Sonntag, 15. Juni 2014

Vikings - Season 1 (TV-Serie)






Story/Film (4 P):
Gar nicht mal schlecht. Ehrlich gesagt ganz gut; besser als ich erwartet hätte.
Was hab ich erwartet? Ehrlich gesagt nichts Besonderes. Irgendeine schnell und möglichst preiswert produzierte Serie, die auf der Erfolgswelle von Game Of Thrones mit reitet, da ihr Setting bedingt ähnlich ist und genauso auf plakativen Sex und Gewalt ohne Sinn und Verstand setzt. Weit gefehlt.

Vikings hat mit GOT so viel zu tun, wie SyFy-Channel-Gurken mit Logik.
Zwar mag die Serie, wie eigentlich alle (!) Filme oder Serien (mit Ausnahme von Deadwood), leicht romantisiert worden sein, im Gesamten macht sie aber einen ehrlichen, authentischen und rauen Eindruck ohne zu viel Schönmalerei. Gut gefallen die teils echten nordischen Schauspieler, deren Schauspielleistungen, Gabriel Byrne in einer gelungenen Rolle, die guten Dialoge und das überraschend hochwertige Setdesign.
Auch in Punkto Gewaltdarstellung geht Vikings nicht gerade zimperlich zur Sache. Jedoch sind diese bei Vikings nicht Selbstzweck, sondern wohl dosiert an den entsprechenden Stellen passend eingestreut. Es wird gemeuchelt und gemordet, auf dem Kriegsfeld ehrenvoll gestorben und wenn man irgendwelche Priester am anderen Ende der Welt niedersäbelt, ohne dass diese Gegenwehr hätten leisten können, dann gehört das eben nun mal zum guten Ton der damaligen Zeit und geht voll in Ordnung. Schön, dass sich die Serie hier nicht dem aktuellen Weltbild anpasst und solche Szenen nutzt, um Charaktere schlecht und böse zu zeichnen.

In Punkto Charakterzeichnung kann Vikings ebenfalls überzeugen. Eine gewisse Charakterentwicklung bleibt zwar weitestgehend aus, bahnt sich erst ab Staffel 2 an, jedoch sind die Figuren allesamt gut bis sehr gut geschrieben und besitzen eine gewisse Tiefe. Ebenfalls gelingt es der Serie die einzelnen Motive und Beweggründe der wichtigsten Personen herauszuarbeiten, so dass selbst die Bösen und Widersacher nicht billig verteufelt werden oder deren Figuren aufgesetzt wirken, sondern Seele und auch Menschlichkeit besitzen.



Die Geschichte erscheint anfangs, während der ersten Hälfte der ersten Staffel, etwas zu vorhersehbar und verläuft in der Tat nach Schema F, allerdings kommt in den letzten 4 Episoden etwas mehr Würze ins Geschehen, die Serie fängt an eigenständiger zu werden, überrascht mit ein, zwei Dingen und nimmt dezent epische Ausmaße an.

Wer dem Thema Vikinger und deren Mythologie offen gegenüber steht oder generelles Interesse daran hegt und nicht auf aufgesetzten, plakativen und trägen Kappes à la Game Of Thrones steht, sollte mit Vikings nicht allzu viel verkehrt machen. Den Einstieg in die Story, in die Gepflogenheiten und zu den Figuren bekommt man schnell und wer nach 2-3 Episoden keinen Gefallen dran findet, brauch nicht weiter zu schauen.

Montag, 2. Juni 2014

Godzilla: Final Wars (Film)




 
Story/Film (0,5 P):
Ihr habt gedacht der neue Godzillafilm ist Scheisse und die Rießenechse kommt kaum drin vor?
Ha! In Final Wars kommt Godzilla die erste Stunde gar nicht vor, nach 10 Minuten fängt der Streifen bereits so jämmerlich an zu stinken, dass die darauf folgenden 50 Minuten die reinste Tortur werden.
Man wartet auf Godzilla und man wartet, bekommt jedoch nur überpeinliche J-Pop-Frisen, billiges Wirework-Geprügel und eine hyperaktive Schnitttechnik zu Gesicht.

Irgendwelche vollkommen unfähigen Außerirdischen legen sich mit der Welt an, versuchen sich zunächst in einem ausgeklügelten, politischen Verschwörungsplan, den im Übrigen keine Sau interessiert, der auch rein gar nichts zur Sache tut, sich aber über eine Stunde zieht.
Damit der Zuschauer etwas bei Laune gehalten wird, wird sich entweder ohne Verschnaufpause gekloppt oder es wird etwas geballert und irgendetwas darf auch explodieren. Irgendwann nachdem die Außerirdischen mit ihrem Plan enttarnt wurden, der einen Mindest-IQ von 5 voraussetzt, lassen diese alle (naja… sagen wir einige) zuvor eingefangenen Monster der alten Godzillafilme auf die Großstädte der Welt los. Aber (!)… sie hatten Godzilla nicht auf der Rechnung. Und wenn dann Godzilla endlich auf der Bildfläche erscheint, verschwindet er meist genauso schnell auch wieder. Immer und immer wieder wird sich mit den blöden Mutanten aufgehalten. Ach ja… hatte ich es noch nicht erwähnt? Irgendwelche blöden Mutanten, die ebenfalls nicht wirklich etwas zur Sache tun, kommen auch im Film vor.
Godzilla hat Kurzauftritte, haut irgendeinem Vieh auf die Schnauze oder wirft es gen Horizont und Schnitt, wieder die Außerirdischen und irgendwelche blöden und peinlichen Independence Day Luftkämpfe und noch peinlichere Matrix-Tribute.

Genau das gibt´s zu sehen; gefühlte 3 Stunden am Stück!


Bis auf den ca. 10-minütigen Endfight Godzillas´ gegen seinen Erzfeind King Ghidorah kann der Film eigentlich nichts. Als Trash-Granate kann er auch nur bedingt begeistern weil er viel zu eintönig ist, Godzilla weitestgehend mit Abwesenheit glänzt, die Schnitte extrem anstrengen, die gesamten Dialoge nicht peinlich genug sind und nun ja, die Effekte gewohntermaßen schlecht sind und man sich in älteren Filmen darüber schon amüsieren konnte.

Fazit: Wirrer Dreck!