Die BD bietet beide Schnittfassungen (Kinofassung & Extended Cut) in HD !
Story/Film (2 P):
Da
ist er nun also… der neue Die Hard. Gut, dass es draufsteht, man hätte sonst
meinen können, irgendeinen dahergelaufenen Actionfilm vor
Billig-Ostblock-Kulisse zu schauen, in dem rein zufällig Bruce Willis
mitspielt.
Vielleicht
wäre es aber auch besser gewesen, wenn kein Titel draufgestanden hätte. Dann
wäre evtl. noch ein solider Krawallfilm draus geworden… Tat´s aber nicht und so
hört dieser Stinker nunmal auf denselben Namen, wie seine Vorgänger und muss
sich in Bezug aufs Franchise ganz weit hinten anstellen.
Wieso?
Viele Stimmen sind laut geworden, dass sich der neueste Stirb Langsam einfach
nicht nach Stirb Langsam anfühlen soll. Aber wieso?
Gründe
hierfür gibt´s, wie schelchte Leistungen von Halle Berry oder Argumente, Renée
Zellweger nie wieder vor die Kamera zu lassen.
Zunächst
einmal wäre da das Setting. Russland.
Was hat Russland bitteschön mit einem
Stirb Langsam Film zu tun? Genau - Garnichts!
Es passt nicht, fühlt sich
aufgrund der Kameraarbeit und Farbgebung auch noch billig an, obwohl eigentlich
Potential da war.
Das
bringt uns zum nächsten Punkt. Die Kameraarbeit.
Was war das denn??? Erstmal
stört das 1,85 Verhältnis. Alle bisherigen Teile lagen im Cinemascope vor und
hatten einen hochkarätigen Look.
Der neue Die Hard schwenkt, wackelt und zoomt
sich einen ab, als bekomme er für jede Bewegung eine Belohnung. Wann lernen die
Regisseure und Kameramänner/frauen wieder, dass das Wort Bildkomposition seine
Daseinsberechtigung hat und ältere Filme eine lange Drehzeit hatten, weil man
sich Mühe gab? Aber eine gute Stelle gibt´s dann doch. Die Kamerafahrt zum Ende
des Showdowns in Zeitlupe.
So
viel zum größten, technischen Manko.
Als
seien die beiden o.g. Kritikpunkte nicht schon schlimm genug, wurde John McLane
zum Teil nachdenklich, fast schon melancholisch gezeichnet, blüht erst zum Ende
hin etwas auf und bringt, wenn überhaupt einen guten Spruch im gesamten Film.
Was ist aus unserem Sprüche klopfenden, mit Galgenhumor gesegneten Actionhelden
geworden, der auch in den unpassendsten Momenten noch den einzig passenden Spruch
raushaut? Nichts, weg, vorbei, over and out, das war´s…
Dafür
bekommen wir aber nun seinen unsympathischen Sohn zu Gesicht, der im Grunde
garnichts kann, außer störrisch und mürrisch zu sein, am Ende aber um seinen
Daddy ruft und alles wieder heile macht – ach wie toll…
Es
scheinen sich auch alle Wortgefechte nur zwischen Vater und Sohn abzuspielen.
Papa meckert über Sohnemann, wie undankbar er doch ist und Sohnemann meckert
über Daddy, der nie da war – wie originell. Wie originell und vorallem
abwechselungsreich, wenn man es über knappe 100 Minuten tot reitet. Alle Dialoge
im Film bewegen sich auf unterstem Durchschnitt und bieten kaum gute Momente.
Kommen
wir nun also zur Action. Da gibt´s einmal die extrem (!) überlange,
ausgedehnte, hanebüchende Verfolgungsjagd und… ja… was denn noch…??? Ist nichts
hängen geblieben, außer der ersten Actionsequenz, die nie enden wollte und der
Helikopter-Fight zum Showdown. Dazwischen gibt’s Standardware, Einheitskost,
nichts, das wirklich von Belang ist.
Nicht
von Belang ist auch die Story. Wenn man dies überhaupt so nennen darf. Ich würde es
eher als Ausgangssituation und darauffolgender Schnitzeljagd bezeichnen, die eigentlich
keine ist, kaum bis keinen Sinn macht, etwas Ballerei miteinander verbindet,
sowie einen müden Twist in Petto hat.
Und
wenn wir schonmal dabei sind… was war das denn für ein Gegenspieler??? Da hatten
wir Alan Rickman, Jeremy Irons, William Sadler und Timothy Olyphant, welchen
ich persönlich ganz okay fand, und nun haben wir… wen??? Genau! Keinen Wirklichen,
nichts Richtiges, eher was Halbes, garantiert nicht Ganzes, einfach mal
dahingekotzt.
Nach
so viel Negativkritik muss ich aber eine Sache zugeben. Auch wenn die
Verfolgungsjagd viel zu lange war... sie hatte ihre Momente, war aber einfach
nervig und über weite Strecken unspektakulär gefilmt.
Als
normaler Actioner wäre der Film, trotz all seiner Schwächen noch durchgegangen,
da er sich eben die Vergleiche mit seinen Vorgängern nicht hätte gefallen
lassen müssen. Dies und die Tatsache, dass ich ohnehin schon nicht mit allzu
großen Erwartungen an den Film herangegangen bin, mich dieser weniger stark
aufgeregt hat, als beispielsweise Prometheus oder The Dark Knight Rises,
bekommt der Stinker immerhin noch 2 Pünktchen.
Das
macht ihn zwar noch lange nicht gut, bei Weitem aber auch nicht zu einem
absoluten, unübertreffbaren und allerschlimmsten Totalreinfall, obwohl ich diese Meinungen auch verstehen kann.
Fazit:
Ein müder Film. Inspirationslos ab Minute 1 mit etwas Krach und etwas Bumm und
in der Mitte John McLane, der nicht so recht weiss was er tun soll.
Bild (4 P):
Aufgerundete
4 Punkte.
Schwankendes
Bild, dass typische Digital-Kamera-Probleme aufweist, wenn man bei dieser den
Kontrast boostet. Soll heissen, dass das Rauschen vorallem in dunklen Momenten etwas
auffälliger wird, sich gerne auch mal unruhig und verkrisselt leicht in den
Vordergrund drängt und minimal Details zu Nichte macht. Diese Szenen halten
sich aber bedeckt. Ein generelles Rauschen ist jedoch vorhanden.
Der Schwarzwert ist nicht der allerbeste,
hätte besser differenziert sein können und so kommt es in dunklen Bildbereichen
öfters zu einem leichten, flächendeckenden Detailverlust, deren Passagen es an
Durchzeichnung mangelt.
Ein
paar Fokusfehler und leichte Bewegungsunschärfen (sehr selten) machen sich auch
bemerkbar. Wäre der Schärfegrad und die Detailzeichnung nicht die meiste Zeit
gut bis sehr gut (Referenz in ein paar Nahaufnahmen), wären vier Punkte nicht
mehr drin gewesen.
Die
Farben sind nachkorrigiert, im Gesamten kühl und etwas trostlos gehalten,
wissen aber dennoch zu gefallen.
Sound (Engl. MA-Audio) (4 P):
Hmm…
ich weiss nicht. Vielleicht gehe ich etwas zu hart mit dem Sound um, vielleicht
aber auch nicht.
Es
scheppert und wummst, es dröhnt und es ballert was die Boxen hergeben, der Bass
darf auch zulangen, die Dialogwiedergabe ist gut, hätte aber etwas präziser
sein dürfen und der 7.1-Mix erweckt den Eindruck ein Actionspektakel par
excellence zu sein.
Ist
er meiner Meinung nach aber nicht.
Er
ist einfach zu eintönig, bietet nur wenige Passagen, die im Ohr und der Nachbarschaft
hängen bleiben und während zwei, drei Klang- und Krawallspitzen scheint er sich
selbst zu drosseln und zu beschneiden.
Extras (4 P):
Es
gibt zunächst einmal beide Versionen des Films (Extended- und Kinofassung) in
HD. Außerdem befindet sich ein einstündiges Making Of auf der Scheibe, 14 Minuten
Deleted Scenes, ein kleines Making Of zur Verfolgungsjagd (ca. 26 Minuten) und
diverse, kürzere Videofeatures, die es insgesamt abermals auf ca. 30 Minuten
bringen.
2,0 von 5 - Story
4,0 von 5 - Bild
4,0 von 5 - Sound
4,0 von 5 - Extras
63% Gesamtwertung
Player:
Playstation 3
Darstellung:
Mitsubishi HC-4000
Blu Ray: A Good Day To Die Hard